Griechenland 2018

ERLEBNISREISE GRIECHENLAND -
Auf den Spuren des Apostels Paulus

Von Hilmar Pudlatz

Einen so weiten 8-tägigen „Gemeindeausflug in Auferstehung“ hatte es bisher noch nie gegeben. Die letzten Fahrten vor Jahren waren nur eintägige Busfahrten nach Bethel und Soest. Diesmal sollte es zu Weltkulturerbestätten und auf Spuren des Apostels Paulus in den Südosten Europas gehen.

Am 7. Mai 2018 machten sich 40 Reisende von der Auferstehungskirche mit dem Bus zum Flughafen Düsseldorf auf, der überwiegende Teil aus unserer Gemeinde.  Die von Pfarrer Witt geistlich betreute Reise war vom Gemeindeglied Carsten Seick („Dr. Seick Kultur- und Gartenreisen“) organisiert worden.

Man machte sich schnell miteinander bekannt, unterstützt durch die vorbereiteten hübschen Namensschilder. Bereits an dieser Stelle sei betont, dass Herr Dr. Seick alles bestens im Griff hatte und stets bereitwillig auf Wünsche der Teilnehmer einging, wozu auch die Versorgung mit Getränken während der oft langen Busfahrten gehörte. Er nannte uns an jedem Reisetag Datum und Uhrzeit und gab Informationen zum Tagesprogramm.

Hinzu kam, dass die charmante junge örtliche Fremdenführerin Christina Kosma, Tochter eines griechischen Vaters und einer deutschen Mutter – daher gut Deutsch sprechend –, uns alle Tage begleitete und unseren Wissensdurst stillte.
Nicht zuletzt sei Pfarrer Witt gedankt, der jeden Tag einen geistlichen Impuls gab – manchmal war es auch eine richtige Predigt oder ein Gedicht („Die Kraniche des Ibykus“ von Schiller!). Er hatte ein praktisches Liederheft vorbereitet mit für die Tageszeit und das Andachtsthema passenden Liedern.

Vor weiteren Details sei erwähnt, dass wir nicht nur einen bequemen Bus hatten. Auch die Hotelbetten waren gut und das Frühstücksbuffet und das Abendessen mit örtlichen Speisen reichhaltig. Der griechische Wein schmeckte gut und war überraschend preiswert.

Für diejenigen, die nicht an der Reise teilnehmen konnten – die Teilnehmer selbst waren durch das 40-seitige Begleitheft gut vorbereitet –, möchte ich hier die einzelnen Stationen kurz beschreiben. Geschichtliche, kulturhistorische und theologische Details lesen Sie in weiteren Beiträgen im Gemeindebrief.

Das Flugzeug landete in der mit über 1 Mio. Einwohnern zweitgrößten griechischen Stadt: Thessaloniki, nach einer Tochter des mazedonischen Königs Philipp II benannt, uns Christen durch die zwei Thessalonicher-Briefe des Apostels Paulus bekannt. Dort besuchten wir am ersten Tag das archäologische Museum und die Demetrios-Kirche.

Am folgenden Mittwoch fuhren wir zwei Stunden Richtung Osten, sahen die Küstenstadt Kavala und nördlich davon das Dorf Philippi. Hier gründete der Apostel die erste christliche Gemeinde auf europäischem Boden, wir sahen die Ausgrabungen christlicher Basiliken und die Zitadelle. Die erst 100 Jahre alte Lydia-Kiche mit vielen bunten Fenstern und Mosaik-Fußboden erinnerte an die erste Christin Europas, eine Purpurhändlerin aus Lydien in Kleinasien. Zurück in Kavala sahen wir das imposante Aquädukt aus der Römerzeit. Einige bestiegen den nahen Festungsberg. 
Am Donnerstag fuhren wir nach Veria. Dort sahen wir die modernen Mosaiken, die den Apostel predigend zeigen, außerdem ein Paulusdenkmal. Nahe dieser Stadt liegt Vergina mit einem imposanten Museum, herumgebaut um das Grab des 336 v. Chr. von seinem Leibwächter ermordeten Philipps II, des Vaters Alexanders des Großen. Dort erlebten wir den einzigen Regen der Reise. Die Temperaturen waren übrigens so wie z.Zt. in Münster. Wir fuhren dann noch nach Alambaka nahe den  orthodoxen Meteora-Klöstern. Diese liegen auf hohen Felsen, ein  UNESCO- Weltkulturerbe. Am Freitagmorgen konnten wir teils über steile Treppen (300 Stufen!) zwei der ursprünglich 24 Klöster besichtigen, ein Nonnen- und ein Mönchskloster.
Unsere Frauen mussten „züchtige“ Kleidung (Röcke) tragen oder die (selbst in Hosen steckenden!) Beine mit Tüchern verhüllen.

Danach ging es nach Delphi, wo wir wieder ein Hotel für eine Nacht bezogen. Am Samstag sahen wir im Apollo-Tempel den „Nabel der Welt“ und den Weissagungsort der Pythia. (Berühmtester der oft zweideutigen Weissagungen war die Antwort an König Krösus, er würde ein großes Reich zerstören, wenn er einen Krieg begänne – es wurde sein eigenes!). In der nahen Agora (Marktplatz) konnten wir die Stelle sehen, wo Paulus gepredigt haben soll. Im archäologischen Museum sahen wir u.a. zwei überlebensgroße Jünglingstatuen und einen ebensolchen bronzenen Wagenlenker. Am Abend erreichten wir die mit 3.5 Mio Einwohnern größte Stadt und Hauptstadt Griechenlands. Einige Unentwegte gingen noch zu Fuß in die Altstadt, andere sahen bei einem Glas Wein von der Aussichtsplattform des Hotel die erleuchtete Akropolis mit dem Parthenon-Tempel. Herrlich!
Der Sonntag war der Stadt Athen gewidmet. Hier besonders interessant das Akropolis-Museum mit Nachbildungen des gestohlenen Parthenon-Frieses – die Originale sind im British Museum in London. Schließlich bestiegen wir die Akropolis mit dem großen Tempel, ebenfalls UNESCO-Kulturerbe. Schon zu dieser frühen Saison- und Tageszeit war er von Touristen überlaufen. Nach dem Abstieg sahen wir den Areopag-Hügel, wo Paulus eine Rede gehalten hatte, siehe Apostelgeschichte.

Im weiteren Verlauf des Tages brachte uns der Bus in einer Stunde nach Korinth, wo wir zunächst den Isthmus sahen, durch den schon Kaiser Nero 67 n. Chr. einen 6 km langen, tief in den Berg geschnittenen schmalen Schifffahrtskanal anlegen ließ. Er konnte aber erst 1897 von ungarischen Ingenieuren vollendet werden. An der Ausgrabungsstätte in Korinth besuchten wir ein zugehöriges kleines, aber feines Museum. Am folgenden Montag, dem 14. Mai, konnten wir lange ausschlafen, denn der Shuttle-Bus fuhr erst um 11 Uhr zum Athener Flughafen. Der 2-stündige Rückflug mit Lufthansa bescherte uns unerwartet ein Mittagsmahl. Die Landung in Frankfurt endete wegen eines starken Gewitters etwas verspätet („Keine Sorge, ich habe genug Kerosin im Tank“ – so der Flugkapitän). Dort war der Platz zunächst 1½ Stunden gesperrt worden und der Anschlussflug nach Düsseldorf gestrichen. Mehrstündiges Warten auf das zunächst unauffindbare Gepäck und die Anforderung eines Busses aus Hamm nach Frankfurt machte die Rückreise insgesamt zum „Erlebnis“. Wir konnten schließlich um 3 Uhr nachts erschöpft ins Bett fallen.

Bewunderung und Dank an Carsten Seick, der bei all der Aufregung die Ruhe bewahrt hatte.

Von Himmel und Erde - Begegnungen mit Paulus,
der byzantinischen Kirche und den Göttern Griechenlands Paulus

Von Reinhard Witt

In Thessaloniki haben wir Paulus zum ersten Mal getroffen. Er war von Philippi gekommen, wir wollten dahin. Hielten uns aber drei Tage in der alten Hafenstadt auf.
Der 1. Brief des Paulus an die Thessalonicher ist die älteste Urkunde des Neuen Testaments, geschrieben um 50 n. Chr.Paulus hat die Gemeinde kurz vorher gegründet.

Sie waren gerufen, dem lebendigen und wahren Gott zu dienen
und seinen Sohn von den Himmeln zu erwarten, den er von den Toten auferweckt hat.

(1. Thess 1,9) 

Als Befreiung müssen sie es erlebt haben, aber dann war Paulus wieder weg und es kamen Fragen auf – wann kommt er denn, Jesus Christus, wann wird denn die Welt heil?
Und was ist mit denen aus unserer Gemeinde, die vorher schon gestorben sind? Und so muss Paulus schreiben. Nur 17 Jahre nach Jesu Kreuz und Auferstehung wird ihnen die Zeit bis zur Wiederkunft Jesu schon lang!
Paulus findet Worte, die bleibend gültig vom Leben der Christen als ein gespanntes, frohes Warten reden, im Hier und Jetzt, mit unbesiegbarer Hoffnung aber, Leben ganz im Diesseits: Ihr lebt auf Gottes Zukunft zu. Aber jetzt in dieser Welt, nüchtern, aber mit Glauben, Liebe und Hoffnung. Und alle, auch die schon gestorbenen, „werden bei dem Herrn sein allezeit.“

Ihr seid Kinder des Lichts und Kinder des Tages.
(1. Thess 5,5) 

Wir sind dann dem Paulus sozusagen entgegengefahren, nach Philippi. Von der Hafenstadt Neapolis (heute Kavala) aus war dort seine erste Station in Europa. Er sollte dort hin. Er sollte Lydia dort treffen. Der tat der Herr das Herz auf. (Im Baptisterium von Philippi haben wir das Bild gesehen: Paulus träumt, noch in Kleinasien, einer aus Makedonien ruft: Komm herüber und hilf uns!)


Ja, Menschen suchen und fragen. Manchmal suchen sie lange. Wir wissen nicht wie lange Lydia, die Purpurhändlerin gesucht hat. Gott hat sie gefunden, er „tat ihr das Herz auf.“ Paulus redete, beantwortete Fragen, erzählte von Jesus, von Kreuz und Auferstehung. Und „das Wort bringt den Geist an die Herzen heran, und der Geist bringt das Wort in die Herzen hinein“. (H. Berkhof)


Es sollte so sein. Auch dass wir die alte Geschichte von Lydia dort, an ihrer Taufstelle hörten und bedachten, uns unserer Taufe erinnerten und sangen am Fluss der Lydia „Ich bin getauft auf deinen Namen“.
Nun zurück nach Thessaloniki, in der Richtung des Paulus. Aber seine erste Gemeinde in Europa behält er im Herzen. Einige Zeit später schreibt er der Gemeinde einen Brief, wahrscheinlich aus dem Gefängnis. Sie brauchen guten Rat, es gibt Streit. Einige sagen: Wir sind schon am Ziel, wir haben’s schon gepackt, können tun, was wir wollen und die anderen sind egal, eine bekannte Haltung.
Paulus widerspricht – wir haben eine Heimat im Himmel, aber noch leben wir unser Leben auf der Erde, leben mit den Menschen und für die Menschen. Wir sind noch nicht am Ziel, wir müssen uns noch abmühen mit diesem Leben, unseren Aufgaben, unseren Lasten, mit Hoffnung auf den Himmel – ganz auf der Erde. 

Als wir im Bus darüber nachdachten, fuhren wir von Philippi und Thessaloniki weiter in Richtung der Meteora-Klöster. Die wurden bewusst gebaut zwischen Himmel und Erde, oben auf Felsenspitzen, in einer atemberaubenden Landschaft. Und es war der Feiertag Christi Himmelfahrt. Sind wir, wenn wir uns auf der Felsenspitze niederlassen, näher bei Gott?

„Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel“, bekamen die Jünger zu hören, von einem Engel, nach der Himmelfahrt Christi. Auf der Erde, im diesseitigen Leben ist Glauben und Liebe zu bewahren  und zu bewähren, aber eben auch die Hoffnung auf die himmlische Heimat und etwas mehr Himmel auf Erden …
Und, im Blick auf die Einsamkeit der Eremiten: Sind wir in der Einsamkeit Gott näher?
Wir hörten Dietrich Bonhoeffer: Wer nicht allein sein kann, der hüte sich vor der Gemeinschaft. Wer nicht in Gemeinschaft sein kann, hüte sich vor dem Alleinsein. Jesus sucht immer wieder die Einsamkeit. Und ging dann wieder zu seinen Freunden.
Auf der Fahrt nach Delphi, einem der bedeutendsten Orte im klassischen Griechenland, tauchten wir ein in die griechische Götterwelt. Durch „Die Schönsten Sagen des klassischen Altertums“ von Gustav Schwab, vielleicht auch Schulunterricht in den alten Sprachen, sind wir ganz anders herangeführt worden an diese Glaubenswelt als Paulus. Für ihn war es immer die andere, die polytheistische Religion, er ergrimmte, (geriet in Wallung, vielleicht genauer und moderner übersetzt) als er in Athen die vielen Tempel und Götterbilder sah. Und doch – es ist eine faszinierende Welt, die Welt der Athene und der Artemis, des Apollon und Delphi. Einer der schönsten Tempelbezirke Griechenlands. 
Wir lesen in Platons Phaidros von einer atemberaubenden Schau: Der Auszug der Götter aus dem Himmel – das Gefieder ihrer Seele (haben sie, haben die Menschen auch, nur viel unvollkommener …) trägt sie hinaus in einen Kreis um den Himmel – und sie schauen, was außerhalb des Himmels ist.
Denken und Glauben im klassischen Griechenland drängt über den reich ausgestatteten Götterhimmel hinaus. Hin zum Guten schlechthin, dem wahrhaft Seienden. 
Eine Annäherung? Nein, der Gott des Philosophen Platon ist nicht der Gott der Bibel. Aber eine alte Erinnerung habe ich erzählt im Bus zwischen Delphi und Athen, an den Griechisch-Unterricht am Gymnasium Laurentianum in Warendorf, zugleich eine dankbare Erinnerung an meinen Latein-, Griechisch-, Religions- und Philosophielehrer Alfred Meier – die ganzen neun Jahre hat er mein Lernen begleitet. Wir lasen Abschnitte aus Platons Dialog Phaidros. Auch dieses grandiose Bild vom Auszug der Götter aus dem Himmel. Und ich fragte ihn, so mitten drin in einer insgesamt etwas schläfrigen Griechisch-Stunde, ob das wahrhaft Seiende, das Gute schlechthin etwas zu tun haben könnte mit dem christlichen Gottesbild, ich war wohl auf der Suche. Im Rückblick denke ich, war es so. 
Ich habe es nie vergessen: Es gab eine längere Pause, die Mitschüler schienen wacher als vorher, er überlegte. Er hätte eigentlich sagen können – nein, nein das Gottesbild des Platon ist himmelweit entfernt vom Gottesbild der Bibel! Hat er aber nicht. Hatte er gespürt, dass ich in einem ganz tiefen Nachdenken über Gott war? Er hat einfach geantwortet, ja, in gewisser Weise ja, wohl auch verblüfft über meine Frage, und ich hatte weiteren Stoff zum Nachdenken, das ich dann, etwas später, im Theologie-Studium intensivierte. Was wäre gewesen, wenn er mich da abgeblockt hätte … Ich bin ihm bleibend dankbar. Nicht nur dafür. Er leitete auch unsere Klassenfahrt, meine erste Reise nach Griechenland.
Im Studium dann hatte ich mich intensiv mit Dietrich Bonhoeffer beschäftigt. Vielleicht war der Griechisch-Unterricht am Gymnasium und meine da schon längst erblühte Liebe zu Griechenland der Hintergrund dafür, dass ich in einer kleinen Arbeit eine auffällige Bemerkung Bonhoeffers in seinen Gefängnisbriefen zu erklären versuchte: Er liest im Gefängnis in Tegel „das ganz ausgezeichnete Buch des Altphilologen W. F. Otto (Königsberg) über „Die Götter Griechenlands“, über diese „Glaubenswelt, die dem Reichtum und der Tiefe des Daseins, nicht seinen Sorgen und Sehnsüchten entstiegen ist“, wie es am Schluß heißt. Verstehst Du, daß diese Formulierung und die entsprechende Darstellung für mich etwas sehr Reizvolles hat und daß ich – horribile dictu! - an den so dargestellten Göttern weniger Anstoß nehme als an bestimmten Formen des Christentums?, ja, daß ich fast glaube, diese Götter für Christus in Anspruch nehmen zu können? Für meine gegenwärtigen theologischen Überlegungen ist mir dieses Buch sehr wertvoll.“
Eigenartige Bemerkung, aber wirklich ein wunderbares Buch, das von Walter F. Otto. Und Bonhoeffer denkt in diesem letzten Jahr so intensiv nach über den diesseitigen Glauben, der um die Wirklichkeit von Kreuz und Auferstehung weiß, einen weltlichen Glauben, und da findet er die so dargestellten Götter Griechenlands „sehr reizvoll“.

Nun aber weiter. Endlich, wieder auf den Spuren des Paulus, nach Athen. Für Paulus gab es erstmal keine Brücke. Der strenge Monotheist ergrimmt, er gerät in Wallung, als er in Athen herumgeht – lauter Götzenbilder. Und doch – er ist ein kluger Theologe, und er möchte Menschen gewinnen für Jesus Christus – er knüpft an. Er redet mit den Juden und mit den Gottesfürchtigen, und Philosophen sind auch da auf der Agora von Athen. Sie sind – sagen wir’s so, dafür sind sie bekannt und die Apostelgeschichte hält es fest – Neugiernasen! Neue Gedanken? Neues ausprobieren? Her damit! 
„Ihr Männer von Athen“, so fängt er an. 
Da war doch was, da stand ja schon mal einer auf dem Areopag und fing so an – Sokrates mit seiner berühmten Verteidigungsrede. Eine große Rede hält Paulus, starker Anfang. Da habe ich doch die vielen Altäre gesehen, und einer war „dem unbekannten Gott „ geweiht. Und den verkündige ich euch! Klasse, Paulus! Sie werden aber gemerkt haben, dass du nur Altäre „für unbekannte Götter“ gesehen haben kannst. Oder kommst du gar nicht darauf, dass es für Polytheisten nur unbekannte Götter (Plural) geben kann, nicht nur einen, dann hätte man doch bestimmt noch einen vergessen …! 
Und prompt verstehen sie ja auch was falsch – ein „hübsches polytheistisches Missverständnis“ wie ein Ausleger bemerkt. Sie hören von Jesus und der Auferstehung (anastasis) und denken ein Gott und eine Göttin und sind – eben neugierig.
Paulus stellt sich auch im übertragenen Sinn neben die Philosophen dort in Athen: Gott wohnt nicht in Tempeln, mit Händen gemacht, lässt sich nicht mit Menschenhänden dienen, wie einer der sowas nötig hätte, ja das kennen sie. Und von der Einheit zwischen Gott und Mensch redet er, ganz nah an Gott „herangeschaffen“ sind wir.
Daher hat es womöglich der alte Goethe, ganz der Klassiker: „Wär nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnt es nie erblicken.  Läg nicht in uns des Gottes eigne Kraft, wie könnt uns Göttliches entzücken?“
Aber nicht nur Anknüpfung, auch Widerspruch auf dem Aerpoag! Jetzt wird’s ernst! Es geht um Kreuz und Auferstehung,es geht um Jesus Christus, es geht um den Einen Gott in diesem seinen Herrn.
Es geht um Gebote, Umkehr, Gericht, Gnade, Tod und Auferstehung. Da sind dann nicht mehr viele, die noch bleiben. Viele spotten. Manche möchten bei Gelegenheit noch mehr hören. Einig wenige finden zum Glauben an den Einen Gott. Dionysios und Damaris. Und gehen in ihr Christenleben, in ihre Welt, ganz im Diesseits auf der Erde und doch mit Hoffnung auf die Heimat im Himmel und etwas mehr Himmel auf Erden.